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Pilotprojekt Tegetthoffbrücke - Graz

Offener Wettbewerb in zwei Bearbeitungsphasen

Auswahl als eines von drei Projekten für die weitere Bearbeitung - Mai 2015
Entwurf: Katja Pfeiffer und Oliver Sachse


 


Der Designmonat Graz hatte 2015 einen Programmfokus und widmete sich damit der Gestaltung des öffentlichen Raumes:  
Durch gestalterische Interventionen sollte dem sogenannten „Unort“ eine Seele eingehaucht werden. Dabei sollte die primäre Zweckmäßigkeit als Bestandteil des öffentlichen Verkehrs als auch die Bedeutung der Brücke und des Flusses, die die beiden Hälften der Stadt einerseits trennen und andererseits auch verbinden, nicht außer Acht gelassen werden. Was kann Design anbieten, um diesen Ort attraktiver und lebenswerter zu machen? Gesucht wurden Ideen, die eine optische und zweckmäßige Optimierung der Brücke als Ort der Begegnung und der Erschließung der seit jeher sozialen Schnittstelle der Stadt bewirken.


Die Spiegelbrücke – kaum sichtbar,  aber wahrgenommen.

Die Spiegelbrücke provoziert eine Wahrnehmungsverschiebung – sowohl von außen, wie auch in der Benutzung der Brücke. Zwei Ebenen aus einseitig verspiegelten Elementen werden auf jeder Längsseite der Brücke angeordnet. Die vordere flächige Ebene verdeckt die Hauptkonstruktion der Brücke und bildet ein Geländer. In Brückenmitte weitet sich der Fußgängerweg auf und macht ein Angebot zum Verweilen. Der Zwischenraum zwischen Bestand und neuem Geländer wird mit einem betretbaren Gitterrost geschlossen.



Eine Reihe verspiegelter Stelen, die sich zur Brückenmitte hin verdichten und höher werden, bilden die zweite, hintere Ebene. Für den Fußgänger blenden sie – zur Mitte hin zunehmend – die Straße aus und lassen die Mur visuell – über die Spiegelung – und akustisch – über die Geräusche des Wassers – präsenter werden. In der Außensicht löst die Überlagerung von Bildfragmenten vor und hinter der Brücke beim Betrachter Irritation aus und lenkt gerade dadurch die Aufmerksamkeit auf das die Ufer verbindende Element. Das Überqueren der Brücke wird zu einer neuen visuellen und akustischen Erfahrung. 

Die Spiegelbrücke bildet einen Ort, der – im doppelten Sinn – neu wahrgenommen werden kann!

Das Projekt wird als eines von drei Projekten, die im Rahmen eines offenen Wettbewerbes ausgewählt wurden, in die weitere Überarbeitung gehen.